乐不思蜀
Es war einmal ein junger Kaiser namens 刘禅. In der Zeit der drei Reiche herrschte er über eins von diesen, nämlich 蜀, das heutige 四川.Er bestieg den Thron mit sechzehn Jahren und überließ politische Entscheidungen mehr oder weniger seinen Beratern. 20 Jahre lang. Dann startete die Armee der 魏, des stärksten der drei Reiche, einen Überraschungsangriff durch die Berge und fiel übermächtig ins Shu-Territorium ein.
Liu Shan ergab sich. Sein Reich war besiegt. Er wurde in die Hauptstadt der Wei gebracht. Dort wurde er zum Marquis ernannt, er bekam einen Palast, Personal und schöne Konkubinen. Eines Tages war Liu Shan auf einer Party von 司马昭eingeladen, dem Regenten von Wei. Genau dem, der Shu besiegt hatte. Zur Unterhaltung wurden traditionelle Musik und Tänze aus Shu aufgeführt. Allen Anwesenden aus Shu wurde dabei schwer ums Herz, nicht jedoch ihrem ehemaligen Kaiser. Nicht ein Hauch von Wehmut war ihm anzusehen.
Ob er denn sein Königreich gar nicht vermisse, fragte ihn Sima Zhao. “此间乐,不思蜀“, antwortete Liu Shan. “Ich genieße das Leben hier und denke überhaupt nicht an Shu.”
乐不思蜀. “Fröhlich nicht denken Shu” Fröhlich nicht an Sichuan denken: Zu fröhlich, um an die Heimat (und die Aufgaben dort) zu denken. Das Leben genießen und die Heimat vergessen
Auch wenn man denken könnte, klasse, der nimmt’s leicht, hat dieses Chengyu eine eher negative, etwas vorwurfsvolle Bedeutung. Und übrigens ist 蜀heute noch das Kürzel für Sichuan.
From:https://www.dbfei.com/Article/deyu/201311/5137.html