Du bist nicht allein
Laut einer statistischen Erhebung sind in Deutschland insgesamt nicht weniger als fünf Prozent der Bevölkerung schwul oder lesbisch. Dank der unermüdlichen Arbeit zahlreicher Organisationen und Vereine sowie des nicht zu unterschätzenden Beitrags des schwulen Lobbyismus hat sich im letzten Jahrzehnt die Situation von Schwulen und Lesben wesentlich verbessert. Im Alltag stoesst man auf sehr viel mehr Toleranz und Akzeptanz. Ein schwules oder lesbisches Paerchen Hand in Hand beim Spaziergang auf der Strasse wurde noch vor zehn Jahren schief angesehen, heute zieht dies kaum Aufmerksamkeit auf sich.
Hochburgen der Szene
In allen groesseren Staedten in Deutschland haben sich starke internationale Gemeinden etabliert, die zusehends auch zu einem wirtschaftlichen Faktor wurden. In Köln und Berlin, die als Hochburgen der schwulen und lesbischen Bewegung gelten, existiert heute nicht nur eine starke schwul-lesbische Subkultur, sondern viele gastronomische Betriebe, Läden, Dienstleistungsunternehmen und Immobilien gehören Homosexuellen.
Schwulsein ist normal
Immer mehr Prominente, Abgeordnete und Politiker in Deutschland bekennen sich zu ihrer Homosexualitaet. Schwul- oder Lesbischsein wird von einer marginalen Lebenshaltung zur Normalität. In Fernsehtalkshows wird bereits am frühen Nachmittag über schwulen Sex diskutiert, und natürlich haben auch die täglichen Soap-Operas längst ihre Quoten-Schwulen und -Lesben. Und wo viele Ziele der Emanzipation bereits erreicht sind, da kümmert man sich mehr um Äußerlichkeiten als um Inhalte. Das durchs Kino und die Werbung verbreitete Image eines ”Adonistypus” hat sich in der Szene durchgesetzt als Modell schwuler narzisstischer Männlichkeit. Der Trend zum schönen, modebewussten schwulen Sein geht ungebrochen weiter.
Karneval im Sommer
Bei den traditionellen Veranstaltungen und Paraden zum ”Christopher Street Day” (CSD) am ersten Wochenende im Juli versammeln sich in Köln und Berlin jeweils mehr als zehntausend Teilnehmer und Hunderttausende von Gästen, und sie ähneln immer mehr einem turbulenten Sommerkarneval mit viel Bier und heißen Bratwürstchen. Die größte CSD-Parade des Landes findet in Köln statt, sie zählte im Jahr 2003 rund 750.000 Besucher.
Mit den Feiern und Kundgebungen rund um den CSD gedenken Schwule und Lesben der ganzen Welt der Anfänge ihrer politischen und gesellschaftlichen Emanzipation, dem Gay-Aufstand in New York im Sommer 1969. Damals leisteten Schwule und Lesben bei einer Razzia in der Gaybar ”Stonewall Inn” in Greenwich Village der Polizei Widerstand. Dies mündete in erbitterte Straßenkämpfe, die - mit tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung des Viertels - fast eine Woche lang andauerten. In dieser revolutionären Zeit entstanden in den USA und bald auch weltweit zahlreiche kämpferische schwule und lesbische Organisationen. Eine der bekanntesten und aktivsten, mit zahlreichen Filialen in vielen Teilen der Welt, ist die IGLF - ”International Gay and Lesbian Liberation Front”.
Schwul-lesbische Organisationen
Darüber hinaus beschäftigen sich zahlreiche Interessengruppen, Vereine, politische und berufliche Verbände der Homosexuellen mit ihren speziellen Bereichen. Heute existieren in Deutschland schwul-lesbische Gruppen in fast allen politischen Parteien und innerhalb der Kirchen, es gibt zahlreiche schwul-lesbische Zentren, die Gesprächskreise und -gruppen bieten - wie zum Beispiel Coming-out-Gruppen für Jugendliche. Es gibt Gesprächskreise und Selbsthilfegruppen für schwule Väter, Freunde und Verwandte von HIV-Infizierten, oder lesbische und schwule Behinderte.
Hochschulen
An fast allen Hochschulen Deutschlands gibt es schwul-lesbische Referate und politische Plattformen. Diese vertreten - politisch unabhängig vom AStA, jedoch mit seiner finanziellen Unterstützung - die Interessen der Schwulen und Lesben an der Hochschule, bieten Hilfe durch Kommunikation und Information für alle interessierten Studierenden, unterhalten Bibliotheken und Archive zur schwul-lesbischen Geschichte. Eine wichtige Aufgabe der schwul-lesbischen Referate an Hochschulen ist es, schwule und lesbische Inhalte in Forschung und Lehre zu definieren und voranzutreiben. Somit zeigen Schwule und Lesben in Deutschland in vielen Bereichen Präsenz, bieten Beratung und Hilfe.
Viktor Kirchmeier
同性恋 ─ 一篇个人报导
你并不孤单
根据一项统计调查,全德百分之五以上的人口是同性恋者。近些年来,通过众多组织与协会孜孜不倦地工作,以及同性恋游说所起到的不可忽视的推动作用,同性恋者的处境得到了根本上的改善。日常生活中,宽容与接纳处处可见。十年前,街头一对手牵手散步的同性恋情侣还会遭到另眼相向,而如今,这已经很难引再起什么人注意了。
两个运动堡垒
德国所有规模较大的城市中都建立起了国际化的社团,它们正日益发展为一股经济力量。在作为同性恋运动堡垒的科隆和柏林,同性恋不仅作为当今的一种强势子文化存在着,许多餐饮企业、商店、服务公司和不动产都归属同性恋者名下。
不足为怪的同性恋
在德国,越来越多的名人、代表和政客公开承认自己是同性恋者。同性恋已经由一种边缘的生活态度变为了正常现象。每天午后,电视脱口秀节目就已经在讨论同性恋问题,每日的肥皂剧Soap-Operas也早就加入了同性恋者的份额。在德国这个妇女解放运动已经取得成果的地方,人们重视外表会甚于重视内容。在电影和广告中广为传播的“阿多尼斯美少年”形像已经变成了自我陶醉的同性恋男性的样板。作一名漂亮、时髦的同性恋者已经成为一种潮流滚滚向前。
夏天的狂欢节
在七月第一个周末里举行的传统游行活动“克里斯多夫街节”(CSD) 上,分别会有数万名参加者和数十万计的看客汇聚科隆和柏林。这一活动越来越象一个充满了啤酒和热烤肠的骚乱的夏季狂欢节。德国最大的CSD游行在科隆举行,2003年吸引了游客约75万人。
在CSD的庆祝和游行活动中,全世界的同性恋者都会怀想起他们在政治和社会解放上的先驱活动─ÔÁµÕ年夏天发生在纽约的同性恋起义。当时,同性恋者在警察格林威治村“石墙酒吧”大搜捕中进行了抵抗。这一事件演变为激烈的街头巷战,在该区居民的大力支持下,持续了近一周之久。在这一革命时期内,美国以及世界各国相继出现了大量战斗的同性恋组织。其中最著名、最活跃、在世界许多地区都设立了大量分部的组织是IGLF ─ “国际同性恋解放阵线”。
同性恋组织
除此之外,许多同性恋集团、协会、政治与职业联合会都在各自的领域内展开活动。当今德国,几乎所有政党和教会中都有同性恋团体。众多同性恋中心开设对话圈和对话组,如针对年轻人的Coming-out。为那些已为人父的同性恋者、艾滋病患者的朋友和亲属以及残疾同性恋者,人们成立了对话圈和自助组。
象牙塔下
几乎所有德国高校中都设有同性恋部和政治平台。他们在政策上独立于大学生委员会,但在经济上获取大学生委员会的资助,代表学校里同性恋者的利益,通过信息传播为所有感兴趣的同学提供帮助,维护收藏有同性恋史的图书馆和档案馆。高校里同性恋部的一个重要任务是,界定教学与研究中有关同性恋的内容并推动其向前发展。因此,德国的同性恋者活动于许多领域中,为人们提供咨询和帮助。
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